JaA-Vorbereitungs-Wochenende


Vom 4. bis zum 8. Mai 2005 fand in Bad Oeyenhausen das Vorbereitungs-Wochenende für die »Jugend auf Achse«-Teilnehmer 2005/2006 statt. Marcus Jelinek aus Gelsenkirchen war dabei und hat ein paar Sachen dokumentiert. Mehr Informationen zu »Jugend auf Achse« bekommt ihr hier.


Mittwoch, 4. Mai 2005:
Es ist 14:03 Uhr und ich sitze in der S-Bahn Richtung Dortmund. Nichts neues, denn ich kenne diese Strecke inzwischen im Schlaf. Wobei ich schon lange nicht mehr eingeschlafen bin und den Ziel-Bahnhof verpasst habe. Aber egal.
Diesmal habe ich auf jeden Fall mehr Gepäck als sonst dabei. Jedenfalls gewichtstechnisch. Eine alte Reise-Rucksack-Regel habe ich allerdings nicht beachtet: »Die schweren Sachen nach unten packen.« Bei mir befinden sich Schlafsack und Isomatte unten, Bücher und CDs oben. Das ist ja auch eigentlich praktischer, oder? Aber das Gepäck ist schwerer zu handeln. Egal.
Der Gelsenkirchener Hauptbahnhof wird jetzt übrigens umgebaut. Endlich, denn das wird schon seit ca. sechs Jahren angekündigt. Aber wegen der WM muss jetzt wohl wirklich was passieren mit diesem schmutzigen Objekt. Ob es bis zur WM wirklich aussieht? Wer weiß... Und euch ist es wahrscheinlich egal.
In Dortmund werde ich umsteigen und mit der Regionalbahn bis B.O. (Bad Oeynhausen) fahren. Was mich da genau erwartet, weiß ich noch nicht. Ich werde "alte" Bekannte und Freunde wiedertreffen. Ich werde aber auch die Leute treffen, mit denen ich ab August ca. 24 Stunden meines Tages teilen werde (teilen muss?). Schon krass. Und irgendwie überhaupt nicht egal.

Samstag, 7. Mai 2005:
Es ist 16:15 Uhr. Ob ihr es glaubt oder nicht: Seit dem start am Mittwoch gegen 19:00 Uhr gab es keine freie Zeit, in der man hätte lesen, schreiben oder lernen können. Fast unglaublich...
Aber bis auf ein bis zwei Stunden Essenspause und der »Freizeit« ab 23:00 oder 24:00 Uhr war wirklich nichts drin. Frühstück gab es übrigens immer Punkt 8:00 Uhr.
Langweile ich euch? Ich kann ja mal versuchen ganz grob zu erzählen, was so abging: An den Mittwoch-Abend kann ich mich kaum noch an etwas erinnern, außer einer Vorstellungsrunde.
Am Donnerstag haben wir dann ca. 124.650 Präsentationen gesehen, was wirklich recht anstrengend war. Bis zum Abend musste sich dann jede/r entscheiden, ob er/sie wirklich mitmachen will oder nicht. Dazu gab es immerhin 30 Minuten ruhige Bedenkzeit. Bis auf Linda (Bergisch Gladbach) haben sich alle, also zwölf Personen inkl. mir, dafür entschieden. Das letzte Wort hatte aber das Auswahl-Komitee, das viele, viele Gespräche führte und bis Freitag-Nachmittag tagte (auch in der Nacht). Das muss echt anstrengend gewesen sein.
Zwischendurch sind natürlich viele kleine, aber besondere Sachen passiert: Spontanes Musizieren, Cocktails trinken, Gebetsgemeinschaften, Gespräche, erste Träume wurden entworfen, etc.
Was bisher herausgekommen ist? Es wird eine Projektgruppe vor Ort mit Katharina, Anna, Andreas, Alexander und Raimund unter der Leitung von Petar und seinem Stellvertreter Rico geben.
Auf Tour gehen Eric, Julia, Katrin, Christin (stellvertretende Leiterin) und ich als Leiter. Jaja...nach der JoNa-Band kann ich also gleich mit einer JaA-Tour-Band weitermachen. Cool! Ich bin mit dem Team sehr zufrieden. Viele waren von den Entscheidungen zunächst nicht sehr begeistert. Inzwischen haben sich die Vorbehalte aber etwas gelegt und soweit ich es mitbekomme, stehen alle der Zukunft positiv gegenüber. Gott sei Dank.
Was gibt es sonst noch zu erzählen? Am Donnerstag-Abend hatte jeder eine Stunde Zeit, um einen Gottesdienstbeitrag zum Thema »Weck den Tiger in dir - der lange Schlaf der Gemeinde Laodizea« (oder so) zu entwerfen und vorzustellen. Es war sowohl unterhaltend als auch verblüffend, was dabei herausgekommen ist. Jeder hat eine ganz andere Art von Kreativität an den Tag gelegt. Sehr *mir fehlen die Worte*.
Julia und Christin (zwei Tourmitglieder) sind eben schon abgereist, weil am Montag noch Abi-Klausuren bei ihnen anstehen. Aber sie werden das wohl hoffentlich packen. Ein paar Ideen konnten wir als Tourgruppe schon austauschen. Generell waren wir uns einig, was wir machen wollen. Das lässt hoffen. Es wird sicher spannende und schöne Zeit werden!
So langsam werde ich mich mal wieder umschauen gehen. Vielleicht erfahrt ihr morgen während meiner Rückfahrt noch mehr?!

Sonntag, 8. Mai 2005:
Nach einer 20-minütigen Wartezeit am Bahnhof sitze ich nun im RE nach Dortmund. Ich habe übrigens den kürzesten Anreiseweg mit ca. zweieinhalb Stunden gehabt (glaube ich). Das nur mal so...
Irgendwie ist die Situation etwas komisch. Die anderen elf Teilnehmer werde ich durch die Bank erst in drei Monaten wiedersehen. Und dann werde ich zwölf Monate mit ihnen leben und arbeiten. Was wird in der Zeit bis dahin passieren? In diesen vier Tagen B.O. sind wir schon ganzschön zusammengewachsen. In den heißen Entscheidungsfindungs-Phasen ist der eine oder andere an seine Grenzen gestoßen. Konflikte gab es dafür noch nicht. Zu den bereits erwähnten Aktionen kann man noch als »Ergebnisse« festhalten: Ein ausgearbeitetes und (größtenteils) gut vorbereitetes Geländespiel (was dann doch nicht stattfand), ein bunter Spiele-Abend und die Organisation eines Gottesdienstes (Moderation, komplette Liedbegleitung, etc.). Das hat im Grunde alles wunderbar geklappt, gerade wenn man die knappe Vorbereitungszeit bedenkt.
Etwas Ruhe wird jetzt wahrscheinlich ganz gut sein, um die Erlebnisse, Beobachtungen, Entscheidungen, Informationen und die allgemeine Situation zu verarbeiten.
Vielleicht noch ein paar Worte zur allgemeinen JaA-Situation: Es wird viel Geld gebraucht. Jeder Teilnehmer zahlt zwar ca. 250 Euro monatlich in die Gruppenkasse ein (man muss das Geld irgendwie durch Sponsoren zusammenbekommen); damit werden aber nur die laufenden Kosten wie Miete, Essen und etwas Material gedeckt. Alles weitere wie eine Renovierung des Wohnsitzes muss anders finanziert werden. Wir brauchen außerdem ein bis zwei Waschmaschinen, Möbel für die Wohnräume, Ausstattung (Tische, Stühle, Sofas) für die untere Etage des Hauses (wo es wahrscheinlich ein Café geben wird), Instrumente und am besten noch einen zweiten Bulli. Ohne ganz viel Gebet wird da wohl nichts zu machen sein!
übrigens: Das neue JaA-Team wird ab sofort »sonntags um sieben« beten, um die »Trennung« bis August zu überstehen und die vielen Gebetsanliegen vor Gott zu bringen. Um Unterstützung wird gebeten ;o)

Euer Marcus

© 11.05.2005 [MJ]
Zurück