Probleme?


Hattest du schon einmal Probleme? Richtig große Probleme? Mit der Familie, mit Freunden, mit Gott oder mit dir selbst? Dann solltest du dir unbedingt folgende Geschichte durchlesen:


Nachdem Jesus ein paar tausend Menschen satt gemacht hatte, ging er alleine auf einen Berg. Er wollte sich nicht lange feiern lassen. Er wollte lieber Zeit mit seinem Vater verbringen, die Erlebnisse verarbeiten und Kraft tanken. Seinen Jünger hat er vorausgeschickt. Sie sollten mit dem Boot schonmal vorfahren. Was sie dabei gedacht haben, weiß ich nicht. Jesus betet - er nimmt sich Zeit für Gott. Bis es dunkel wird.

Währenddessen bricht auf dem See ein Sturm aus. Selbst die erfahrenen Fischer haben große Mühe ihr Boot vor dem Untergang zu bewahren. Mehrmals kentern sie beinahe. Und das Ufer ist weit weg und Jesus ist nicht da. Er schläft auch nicht auf dem Boot, sodass sie ihn wecken könnten. Was tun? Die Lage ist wirklich ernst...
Gegen vier Uhr morgens sehen sie auf einmal etwas ungewöhnliches. Ein Gespenst! Nun scheint wirklich alles verloren zu sein. Aber ihr kennt ja die Geschichte: Es war kein Gespenst, sondern Jesus, der da auf dem Wasser kam. Und er sagte: »Hey, ich bin es! Habt doch keine Angst!«

Puh! Alle sind erleichtert. Nachdem Jesus erst ein Abendbrot organisiert hatte, sind sie nun auch auf dem See sicher. Alles klar. Doch Petrus geht im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Schritte weiter und sagt: »Jesus, wenn du es wirklich bist, dann lass mich doch auf dem Wasser zu dir kommen!« Auf die klare Frage gibt Jesus eine klare Antwort: »Ok, komm her. Trau dich!« Petrus zögert nicht. Er steigt aus, sieht Jesus an und geht vorwärts. Wann erlebt man so was schonmal?

Die nächste Szene erinnert mich stark an diese Trickfilme, die nachmittags im Fernsehen laufen: Eine Comicfigur wird gejagt, rennt über einen Abgrund, sieht kurze Zeit später nach unten und nach einer weiteren Verzögerung fällt sie. Ohne, dass ihr etwas passiert natürlich. (Wer weiß, wo diese Idee geklaut wurde. Egal.)

Aber zurück zu Petrus: Er sieht Jesus an und geht auf dem Wasser. Er scheint Vertrauen zu sein. Doch dann nimmt er die riesigen Wellen neben ihm wahr. Er bekommt Angst. Panische Angst. Er schaut sich um, erschreckt sich und denkt: »Was mache ich hier eigentlich auf dem Wasser?«
In diesem Moment geht es auch schon abwärts. Ertrinken dauert bei einem Sturm sicher nicht lange. Das einzige was ihm noch einfällt ist: »Herr hilf mir!« Und das wird er wohl recht laut gerufen haben, mitten auf dem See. Und Jesus? Er fängt nicht an zu diskutieren, sondern zieht Petrus aus dem Wasser. Dann fragt er: »Was war los? Hast du so wenig Glauben, Petrus? Vertraue mir doch!«


Kennt ihr das auch? Man richtet seinen Blick auf Jesus, verbringt Zeit mit ihm und es passieren ungewöhnliche Dinge. Es ist, als wenn man auf dem Wasser gehen würden. Aber es läuft natürlich nicht immer so. Wir lassen uns ablenken, haben Spaß an anderen Dingen, und so weiter. Irgendwann sehen wir mehr auf die Probleme um uns herum, als auf Jesus. Und spätestens dann ist es zu spät.

Dann können wir nur noch rufen. »Herr, hilf mir!« Das Ganze scheint aber auch recht menschlich zu sein. Denn wer kennt es nicht? Aber weil wir einen menschenfreundlichen Gott haben, zieht er uns immer wieder hinaus. Wir müssen ihn nur darum bitten. Natürlich müssen wir uns dann die Frage gefallen lassen: »Was war los? Wo ist dein Glaube? Vertraue mir doch!«

Fortsetzung folgt...


© 2005 [Marcus Jelinek]